Bodensee-Königssee-Radweg – Teil 1

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Die erste Fahrradtour seit Ewigkeiten. Eigentlich wollten Steffi und ich mit dem Rad zum Gardasee fahren, aber aufgrund der durchgestandenen Coronainfektion und der Unsicherheit, ob sich kurzfristig noch Regeln ändern, zum Beispiel bei Grenzübertritten, bleiben wir in Deutschland. Da bietet sich der Bodensee-Königssee-Radweg an. Wir verbinden die Tour mit einem Familienausflug nach Lindau zur Gartenschau.

Wir schauen uns also die Gartenschau an. Sie ist, sagen wir mal, übersichtlich, aber ganz nett gemacht. Am Nachmittag fängt es zu regnen an, kurze Zeit später ist es schon ein richtiger Sturm. Wir kommen ziemlich nass ins Hotel zurück. Trocken gelegt und etwas erholt spielen wir natürlich noch etwas Ingress bevor wir zu Essen gehen. Zum Glück ist es trocken, Innengastronomie ist ja erst ab Montag erlaubt, so können wir draußen essen. Am Abend packen wir dann nochmal alles richtig für die Tour zusammen.


Am Morgen nach dem Frühstück kontrollieren wir nochmal den Reifendruck, packen unsere Taschen auf die Räder und fahren los. Leider regnet es, nicht stark, aber es schaut nicht gut aus für diesen Sonntag.

Wir fahren den Bodensee-Radweg bis kurz vor die österreichische Grenze, ab da geht es auf den Bodensee-Königssee-Radweg, an der Leiblach entlang. Es geht eigentlich immer bergauf, mal mehr, mal weniger, überall verstreute Bauernhöfe, Hügel und, wenn es nicht regnen würde, herrlich Ausblicke. Unsere Brotzeit machen wir an einer Bushaltestelle, der einzige Platz, an dem wir einigermaßen trocken essen können.

Wir fahren so zügig wie es geht, müssen aber immer wieder die Fahrräder schieben. Steffi ist die Steigungen nicht gewohnt und ich spüre immer noch die Auswirkungen der Coronainfektion. Wir kommen aber in Oberstaufen an, nass bis auf die Haut, fix und fertig und leicht genervt. Das Erlebnisbad Aquaria sparen wir uns, wir wollen uns nicht mehr bewegen.

Etappe 1 – 53 km – 760 Höhenmeter


Die Klamotten sind wieder weitestgehend trocken, das Wetter scheint sich zu bessern, die Wolken werden heller. Frühstück, packen, Wasserflaschen auffüllen, wie jeden morgen, dann geht es los. Wir fahren um den Staufner Berg, dann durch ein weites Tal bis zum Großen Alpsee. Die Berge sehen wir nicht, nicht immer, es ist nebelig in den Bergen.

Weiter geht es durch Immenstadt, die älteste Stadt im Oberallgäu. Laut Routenbeschreibung hat Immenstadt eine wunderschöne mittelalterliche Altstadt, die sehen wir aber nicht, der Radweg verläuft eher am Rand von Immenstadt. Wir sind aber auch etwas unsicher wegen dem Wetter und fahren weiter ein schönes Stück an der Iller entlang.

Die nächste Stadt ist Sonthofen, die südlichste Stadt Deutschlands. Hier kaufen wir unsere Brotzeit, wie immer drei Semmeln, Landjäger und Chilliwürste und etwas Bergkäse. Mittag machen wir an einem Wanderparkplatz kurz vor Agathazell am Fuße des Burgberges. Die Hälfte haben wir, jetzt kommen die Anstiege.

Es geht vorbei am Rottachsee, dann hoch nach Oy-Mittelberg, der höchste Punkt der Tour, knapp 1000 m. Das Panorama ist wunderschön. Zum Glück geht es jetzt fast nur noch bergab. Am Grüntensee entlang bis zur Römerbrücke, dann nochmal eine Steigung bis Nesselwang. Wir sind zu früh, einchecken können wir erst um 17 Uhr. Wir trinken also noch einen Kaffee, bzw. eine Schokolade, dann fahren wir hoch zum Hotel. Es liegt direkt am Skilift.

Abendessen gibt es unten in Nesselwang, das erste Mal wieder in einem Lokal. Es ist ein komisches Gefühl.

Im Hotel gehen wir die weitere Tour durch. Eigentlich wollte ich die Etappen ändern, es gibt aber auf der Strecke irgendwie kaum noch Unterkünfte, wir müssten 30 km mehr fahren, als vorgesehen, das tun wir uns nicht an.

Etappe 2 – 65 km – 724 Höhenmeter


Die heutige Etappe wird kürzer, dafür kommen wir an den Schlössern vorbei. Vom Hotel geht es erstmal runter auf den Radweg. Es ist sehr hügelig, die Aussicht ist es aber wert. Alpenlandschaftsbilderbuchidylle vom Feinsten.

Das erste Schloss ist Hopferau, kannte ich bis jetzt nicht, also wieder was gelernt. Ab hier ist es meistens flach, wir genießen die Landschaft. Wir fahren am Hopfensee vorbei, weiter zum Forggensee, durch Füssen, an Schloss Bullachberg vorbei zum Alpsee. Mittag machen wir unterhalb von Schloss Neuschwanstein.

Es sind schon wieder viele Touristen unterwegs, mit dem Auto, viele mit dem Fahrrad und natürlich Motoradfahrer.

Das letzte Stück geht durch Schwangau, vorbei am Bannwaldsee und noch ein paar kleinere Steigungen bis zum Ziel der heutigen Etappe Trauchgau. Wir sind froh, dass die Etappe so kurz war, nach den ersten beiden Tagen tut das ganz gut. Das Hotel ist fast neu, wir haben ein schönes großes Zimmer. Abendessen gibt es im Hotel, das ist gut und reichlich. Ansonsten ist Trauchgau echt klein.

Etappe 3 – 42 km – 312 Höhenmeter


Ein gutes Frühstück, dann fahren wir weiter. Heute ist der letzte Tag, wir werden bis Murnau fahren und dann den Zug nach München.

Erstmal geht es aber durch die Ammergauer Alpen, stetig bergauf und bergab durch die Voralpenlandschaft. Nach knapp 10 km erreichen wir die Wieskirche, die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies. Wir haben nicht viel Zeit sie zu besichtigen, der Gottesdienst beginnt bald. Wir wollen also weiter fahren, da die Etappe heute wieder eine Längere wird.

Wollen, können aber nicht, mein Vorderreifen ist platt. Die erste Radtour ohne Ersatzschlauch und Flickzeug. Wir bekommen zwar von anderen Radlern einen Schlauch angeboten, der passt aber nicht. Wir beschließen nach Wildsteig zu gehen, der nächste Ort, der etwas größer ist. Das wirft uns in der Zeitplanung massiv zurück. Kurz nach Schwarzenbach kommt dann aber die Rettung in Form von E-Bikern, die uns ihre Hilfe anbieten. Sie haben Flickzeug dabei, welches sie uns überlassen. Das Flicken dauert nicht lang, Luft aufpumpen und wir sind wieder unterwegs.

Landschaftlich ist diese Etappe besonders schön. An den Altenauer Schleifen überqueren wir die Ammer, die wild tosend und natürlich durch die Landschaft fließt. So geht es weiter bis Bad Kohlgrub. Wir kaufen unsere Brotzeit ein und machen kurz hinter Bad Kohlgrub an der ersten Bank Pause

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, wir sind ja schon etwas in Verzug.

Nach Bad Kohlgrub geht es immer bergab, wir machen gut Kilometer und es ist nicht mehr so anstrengend. Eigentlich könnten wir jetzt direkt nach Murnau fahren, wir halten uns aber an die Tour, die geht um das Murnauer Moos rum, einem der größten naturnahen Moorgebiete Mitteleuropas. Kurz vor Eschenlohe hören wir aber schon das Donnern und sehen die Regenfront. Der Herzogstand rechts von uns ist noch trocken und sonnig.

In Eschenlohe biegen wir ab Richtung Ohlstadt, folgen aber dann nicht weiter der Tour, sondern fahren den Radweg Richtung Murnau weiter. Hier erwischt uns auch der Regen. Das hätte nicht mehr sein müssen, so kurz vor dem Ziel. In Murnau folgen wir den Schildern zum Bahnhof, prompt verfahren wir uns. Die Beschilderung in Murnau ist echt lausig und die Straßen rein auf den Autoverkehr ausgelegt. Ein anstrengender Abschluß.

Am Bahnhof sehen wir den Zug nach München gerade noch abfahren und der nachfolgende hat 35 Minuten Verspätung. Nicht schön, aber nach 40 Minuten warten sitzen wir im Zug.

Etappe 4 – 63 km – 628 Höhenmeter


Noch nass, verschwitzt, aber zufrieden fahren wir nach München. Ich bin froh, diese Tour gemacht zu haben, ich musste oft an meine Grenzen gehen, das war es aber wert. Ich bin froh, dass Steffi mit dabei war, alleine wäre es nicht so schön gewesen.

Eigentlich wäre es hier zu Ende, Steffi ist in Pasing ausgestiegen, ich wollte zum Hauptbahnhof. Der Zug wollte aber nicht mehr, so bin ich dann auch von Pasing Heim geradelt.

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