München – Milano

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München – Brunnen am Forggensee

Heute geht es also los. Ich mache mich auf den Weg nach Mailand zur EXPO. Das wird meine zweite Alpenüberquerung. Diesmal fahre ich aber alleine und es wird gezeltet.

Der erste Stopp ist am Forggensee. Weil aber die Fahrt durch halb München zu lange dauert, nehme ich die S-Bahn bis Tutzing.

Ab Tutzing orientierte ich mich dann an der Route, die ich über Outdooractive geplant hatte. Die Tour geht durch schöne bayerische Landschaften mit viele Kühen und vielen, vielen Hügeln, mehr als ich gedacht habe.

Mittags hatte ich dann ein dejà-vu. Die Straße war komplett gesperrt. Das ist mir doch schon öfter passiert. Also wieder das volle Programm, alles abladen, das Gepäck an der Baustelle vorbei tragen und dann das Radl. Langsam bekomme ich Übung.

Neben kleinen Kapellen und einigen schönen Dörfern und Bauernhöfen bin ich auch an der Wieskirche vorbei gefahren. Eigentlich wollte ich stoppen

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, aber es waren gerade ein paar Touristenbusse da. Das habe ich mir dann doch nicht angetan. Aber die Wieskirche ist auch von aussen sehenswert.

Später als geplant kam ich dann auf dem Zeltplatz an. Kurzcamper bekommen einen Platz auf dem „Zelthügel“. Hier sind alle nur für ein, oder zwei Nächte und man kommt schnell ins Gespräch. Es gibt Wanderer, Radler und Biker. Als das Zelt stand, bin ich erst mal duschen und dann essen gegangen.

Da ich so müde war, bin ich auch gleich danach ins Zelt gekrochen. Nicht zu spät, denn ein paar Minuten später ging es schon los, ein Sturm, als ob die Welt untergeht. Ich bin dann trotzdem eingeschlafen.

Fazit der ersten Nacht: Das Zelt hat gehalten, mehr oder weniger, leider ist es nicht ganz dicht. Und zu niedrig, um sich hin zu setzen und mal das Gepäck zu sortieren oder so und zu schmal, um das Gepäck bei Regen mit ins Zelt zu nehmen. Gut, das wird schon.

115 km – 1111 Höhenmeter

Brunnen am Forggensee – Lindau am Bodensee

Ein wunderschöner Morgen, aus dem Zelt raus und dann gleich der Blick auf Schloß Neuschwanstein. Nebenan auf der Wiese weidende Kühe. Im Campingplatz Kiosk hole ich mir einen Kaffee und Gebäck, dann wird am Seeufer gefrühstückt. Herrlich.

Gestärkt und voller Elan, die Anstrengungen von Gestern schon vergessen, bin ich los gefahren. Über den Lech und dann durch Füssen, immer weiter durchs Allgäu.  Ich gebe zu, die Strecke war ambitioniert geplant, also die Länge. Aber eigentlich zu schaffen. Wenn da nicht … genau, es gab ein paar Widrigkeiten, die ich nicht geplant hatte. Erstens war es sehr, sehr heiß und zweitens wieder diese Hügel, noch mehr Hügel und noch höher und steiler.

Es war nicht leicht und ich war schon kurz davor abzubrechen. Das hätte ich nie gedacht, aber ich war am Ende meiner Kräfte. Und das schon am zweiten Tag. Meine Familie hat mich dann noch motiviert und ich war um 18:30 Uhr am Zeltplatz.

Auf dem Zeltplatz in Lindau bekam ich einen Platz auf der Kurzcamperwiese, wieder ohne Strom und wieder zogen Wolken auf. Aber egal, nach dem Duschen ging es mir wieder gut und ich bin mit dem Bus auf die Insel gefahren. Eine schöne Altstadt und es waren nicht mehr so viele Touristen unterwegs. Die Pizza war sehr gut und günstig. Ich war dann noch spazieren und fotografieren.

Mit dem letzen Bus bin ich dann zum Zeltlatz zurück gefahren. Dort habe ich den Leuten aus dem Restaurant, das eigentlich schon geschlossen hatte, noch ein Bier abgeschwatzt. Kaum hatte ich es getrunken, ging’s wieder los. Regen. Und wieder mit Sturm. Ich dachte, mir fliegt das Zelt weg.

Fazit der zweiten Nacht: Das Zelt feuchtelt, hält aber. Der Sonnenbrand brennt. Die Akkus von Handy und Navi habe ich mit dem Anker aufgeladen und das Tablet ist noch voll. Alles im grünen Bereich.

114 km – 1410 Höhenmeter

 Lindau am Bodensee – Bad Ragaz

Da ja wieder alles feucht war, hat das Packen etwas länger gedauert. Ich musste meine Taschen komplett umsortieren. Außerdem war ich dann richtig unleidig, es war kühl und bewölkt. Also erstmal ein Frühstück, Cappuccino und eine Apfeltasche, besser als nichts. Ich bin also recht spät los gefahren.

Ein Stück um den See rum und schon war ich in Österreich. Durch Bregenz durch zu fahren ist nur im Zentrum schön, ansonsten nicht. Das selbe mit Dornbirn, viel Industriegebiete. Ich sollte diesen Teil der Tour überarbeiten. Im Nachhinein war es aber doch OK, unter 80 Kilometer und kaum Höhenmeter.

Kurz nach Feldkirch kam der Grenzübergang nach Liechtenstein. Die Grenze wird von Schweizern bewacht, aber die winken mich nur durch.

Durch die Gemeinden Mauren und Eschen geht es Richtung Schaan und danach weiter nach Vaduz. Hier fing es leicht zu regnen an. Ein paar Kilometer hinter dem Rheintal-Stadion folgt schon der nächste Grenzübertritt. Über die „Alte Rheinbrücke Vaduz–Sevelen“ in die Schweiz. Ab hier fuhr ich dann auf dem Alpenrheinweg, ein Radweg, eher wohl ein Rhein-Lehrpfad, zwischen Rhein und Autobahn. Kein Highligt, aber gut ausgebaut und entspannend und mit Infotafeln über Flora und Fauna im und am Rhein.

Am Nachmittag erreichte ich mein nächstes Ziel, Bad Ragaz. Der Zeltplatz war leicht zu finden. Dann die Überraschung, die Rezeption war nicht besetzt. Man darf sich, in einem solchen Fall, selbst einen Platz aussuchen. Ein schöner Platz, mit vielen alten Bäumen. Ich habe mir den Platz auf einem kleinen Hügel ausgesucht, das Zelt aufgebaut und meine Geräte ans Ladekabel gehängt, ja, ich hatte Strom am Platz.

Ich wollte dann erst mal Essen gehen. Wollte, weil eine normale Mahlzeit hätte mein Budget gesprengt. Essen ist hier unglaublich teuer. Also gab es heute nur Brotzeit aus dem Supermarkt.

Ich hatte Glück, denn dieses Jahr war wieder Bad RagARTz, die „Schweizerische Triennale der Skulptur“, so gab es eine Menge Kunstwerke zu sehen, überall in den Straßen, auf allen Plätzen.

Später, wieder auf dem Zeltplatz, kam dann der Zuständige und hat mir den Code gegeben für das Waschhaus, einem Neubau, modern, hell, einfach schön. Außerdem einen WLAN Voucher für das Stüberl, dann war er auch schon wieder weg. Ach ja, die 20 CHF für die Nacht sollte ich am nächsten Morgen einfach in den Briefkasten werfen., Ja, die Schweizer.

77,6 km – 405 Höhenmeter

Bad Ragaz – Andeer

Ja, ich habe die 20 CHF in den Briefkasten geworfen. Der ursprüngliche Plan war, über Pfälfers zu fahren, aber nachdem ich mir die Auffahrt gestern schon angeschaut hatte, habe ich verzichtet. Sehr steil, sehr eng und nicht gerade wenig Verkehr. Das war mir dann doch zu gefährlich.

Die Alternativroute, den Hinterrhein entlang, war nicht wesentlich länger. Das Ziel blieb gleich, Tamins. Nachträglich betrachtet, würde ich aber das Risiko in Kauf nehmen und über Pfälfers fahren.

VonTamins aus ging es weiter den Rhein entlang nach Thusis. Vorbei an alten Burgen und Ruinen. In Thusis geht es dann zur Via Mala. Erst geht es bergab zum Einstieg der alten Straße in die Schlucht und dann wird es äußerst steil. Senkrecht die Bergwände rechts und links. Die Schlucht keine 50m breit. Die Straße meist in den Fels gehauen, eine alte Leitplanke, oft zerstört durch Steinschläge, dann senkrecht zum Rhein hinab.

Weiter oben geht die Via Mala als Wanderweg weiter, ich bleibe auf der 13. Am Besucherzentrum angekommen, habe ich mich lang mit der Verkäuferin unterhalten. Sie riet mir, heute noch bis Andeer zu fahren. Dort ist auch ein Zeltplatz und noch dazu ein Thermalbad. Ausserdem wäre ich dann schon näher am Splügenpass.

Ich habe mir dann die Schlucht angeschaut, 6 CHF sind nicht zuviel, es war wirklich beeindruckend. Die Stufen wieder rauf sind allerdings, nach ein paar Tagen radeln, doch recht beschwerlich.

Auf dem Zeltplatz hat man mir gleich ein Zimmer angeboten, wegen dem aufziehenden Regen. Super, so konnte ich alle Sachen mal wieder trocknen und alle Geräte aufladen.

Das Thermalbad in Andeer habe ich mir gespart, es war einfach zu teuer. Dafür habe ich ein kleinens Lokal gefunden, in dem es Röschti zu einem humanen Preis gab. Satt und zufrieden war ich froh über das Bett, ich habe wunderbar geschlafen.

75,2 km – 991 Höhenmeter

Andeer – Chiavenna

Die Nacht im Bett hat richtig gut getan, alle Klamotten waren wieder trocken und ich konnte mal wieder alles neu packen. Zum Frühstück gab es Käse und Nussriegel, da der Campingplatz Kiosk noch nicht auf hatte.

Weiter gehts am Rhein entlang, vorbei am Sufnersee, ein Stausee, nach Splügen. Dort gibt es noch eine kurze Pause und einen Cappuccino.

Erst steigt die Pass-Straße ohne Serpentinen steil an, dann wird es kurz flach. Verschnaufpause! Dann fangen die Serpentinen an, viele und steil. Im ersten Gang geht’s rauf. Rund rum lauter Dreitausendern: Alperschallihorn (3039m), der Anarosa (3000m) hinter mir, links Mittaghorn (2561m), Seehorn (2762m), Surettahorn (3027m), rechts die Gruppe um den Pizzo Tambo (3279m).

Es ging gleich richtig los, eine gute Steigung zwischen 11% und 14%. Nach ein paar Kehren ging es dann runter auf durchschnittlich 8%. Das reicht aber auch, schließlich geht es knapp 1400 Höhenmeter ständig bergauf. Erster Gang und durch. Die Landschaft ist wunderschön. Man kann beobachten wie der Hinterrhein immer kleiner wird, bis man schließlich oben ist. Die Vegetation wird nimmer dünner, bis über die Baumgrenze hinaus, die ersten Schneefelder tauchen auf und man kann guten Gewissens das Rheinwasser trinken. Die Murmeltiere beobachten, herrlich.

Nach dem Berghaus sind es nur noch ein paar Kehren. Der Wind wurde allerdings stärker und sehr kalt. Ich hatte schon alles an, was ich hatte an warmen Sachen. Oben angekommen überwog allerdings die Freude darüber, dass ich es geschafft hatte. Es war unbeschreiblich. Die obligatorischen Fotos noch und dann wollte ich weiter.

Durch Monte Spluga auf 1800m Höhe, vorbei am Speichersee mit den Anglern. Chiavenna ist nicht mehr weit, zumindest wenn man nur die Kilometer nimmt. Nicht zu unterschätzen sind allerdings die Höhenmeter, jetzt halt runter. Der Splügenpass ist auf 2117m Höhe, Chiavenna auf 333m.

Fast 1900m runter bis Chiavenna. Das ist auf dieser Strecke wahrlich kein Spaß. Die Straße ist noch steiler als der Pass von der anderen Seite, die Kehren noch enger und so viele Tunnel. Dazu noch die waghalsige Fahrweise der Einheimischen und der Motorradfahrer. Trotzdem ist es angenehm nur bergab zu fahren.

Campodolcino, Cimaganda, Gallivaggio usw, manchmal geht es ein Stückchen wieder bergauf, aber nicht mehr viel.

Ich Chiavenna habe ich dann erstmal den Campeggio Acquafraggia gesucht und mich prompt verfahren, einmal den Berg hoch, das war falsch, also wieder runter und den anderen Berg hoch, davon hatte ich ja heute noch nicht genug. Es ist ein schöner Platz, schlicht aber sauber. Und es gibt einen tollen Wasserfall.

Ein Pizza noch und ein Bier und ab in den Schlafsack.

62,2 km – 1347 Höhenmeter

Chiavenna – Lenno

Die Strecke von Novate entlang dem Lago di Mezzola nach Sorico zieht sich endlos. Es ist flach geworden, das „bergab“ fehlt und ich muß wieder treten.

Von Chiavenna Richtung Lago di Como bleibt man eigentlich immer auf der Radroute 6. Mehr, oder weniger. Viel zu sehen gibt es nicht, es geht viel zwischen Feldern entlang. Dann noch um den Lago di Mezzola rum und schon ist man am Lago di Como. Hier musste ich mich dann entscheiden, rechts Richtung Como, also die Westseite, oder Richtung Lecco, also die Ostseite.

Mein Ziel war ja Lenno, weil es da, zumindest laut Internet, noch einen Campingplatz gab. Der erste Teil der Strecke geht wunderbar am See entlang, direkt am See. Ab Vignola allerdings wieder auf der SS 340. Das war dann eher wieder anstrengend. Zum Glück gibt es für die Radler meistens eine Umgehung der Tunnel, wohl auf der alten Straße. Meist, nicht immer. Mit dem Rad durch einen Tunnel in Italien ist … na sagen wir mal … gewagt. Gut, es waren nur zwei Tunnel und mit einer Portion „Scheißegal“ funktioniert das ganz gut.

Ansonsten viel Tourismus hier, mit allen Vor- und Nachteilen. Schöne Orte und weniger Schöne.
Der Zeltplatz in Lenno war OK, nichts besonderes, 2 Sterne. Aber ein freundlicher Empfang, nette Nachbarn, ein Restaurant auf dem Platz und ein Supermercato nebenan. Das Frühstück habe ich noch am Abend gekauft, weil ich morgen sehr früh los möchte.

Am Abend noch einen Spaziergang durch den Ort. Die Strecke heute war ja nicht so lang.

Abfahrt morgen früh ist um 7 Uhr, dann bin ich zeitig genug in Milano.

67,6 km – 306 Höhenmeter

Lenno – Milano

Das Frühstück war ganz gut, caffè gab’s leider noch nicht.

Weiter geht’s, immer am Ufer entlang. Das Wetter passt, es ist ein wenig bewölkt und nicht zu warm. Die Strecke ist angenehm zu fahren und es gibt viel zu sehen.

Die Fahrt geht die meiste Zeit parallel zur SS 340. Und wenn man auf die Straße muss, gibt es zumindest bei den Tunneln noch die alte Straße aussen rum. Das ist sicherer.

Es gibt hier keine Campingplätze mehr, dafür schöne kleine Dörfer mit engen Straßen. An allen Ecken und Kurven wird gehupt, um den Gegenverkehr zu warnen. Aber langsamer fährt hier dann trotzdem keiner.

Es geht nochmal ordentlich rauf und runter. Nach Cernobbio kann man Como sehen. Der Verkehr hier ist etwas chaotisch und mein Navi kennt sich nicht mehr aus. Es dauert ein bisschen, bis ich wieder auf der richtigen Route bin. Also durch Como durch Richtung Milano, bzw. Cantu. Hier geht es wieder viel durch Industriegebiete, nicht schön, aber die Zeit war schon etwas knapp und ich wollte den schnellsten Weg nach Milano. Außerdem wurden die Wolken dichter.

In Paina habe ich mich dann verfahren. Milano stand nicht mehr auf den Schildern und ich bin natürlich dann in die falsche Richtung gefahren. Ein paar km Umweg und ich war wieder auf der richtigen Route. Dann durch Desio, die Pius X Stadt. Das Geburtshaus habe ich leider nicht gefunden.

Ein paar km weiter ist man dann schon in Milano, das geht fließend, es gibt nicht mal ein Ortsschild. Milano ist, was den Verkehr betrifft, noch viel chaotischer, als alles, was ich auf dieser Fahrt bisher erlebt habe. Das beste daran, kein Radlfahrer hält an irgendeiner Ampel, wenn es frei ist, wird gefahren. Ich komme noch am Friedhof vorbei und am Castello, dann versagt der Akku meines Navis und auch der Anker ist leer. Also steige ich um auf Handy Navigation. Ich muss die Garage finden, wo Bärbel geparkt hat.

Glücklich wieder vereint habe ich dann das Radl und das Gepäck ins Auto geladen, die frischen Sachen geschnappt und erst mal unser B&B bezogen. Nach dem Duschen ging’s dann in die Stadt, Sightseeing und Essen.

Eine wunderbare Tour und Milano ist eine echt schöne Stadt. Wir waren noch auf dem Duomo, von wo aus man eine tolle Aussicht hat über die Stadt. Morgen geht es dann auf die EXPO, den eigentlichen Grund dieser Tour.

78,5 km – 503 Höhenmeter

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