München – Cavallino

on

München – BOB – Schliersee

Eigentlich wollte ich mit dem Fahrrad zum Schliersee, dem Start unserer Tour nach Venedig, fahren. Leider hat es den ganzen Tag geregnet. Also ab zur BOB. Eine Stunde später war ich schon in Schliersee. Der erste Test mit dem ganzen Gepäck, war gleich der Berg zur IGM-Jugend Bildungsstätte rauf. Das erste Stück ging noch, dann war aber schieben angesagt. Der Berg hat einfach zuviel Prozent.

Am Abend waren Werner und ich, zur Einstimmung, schon mal Pizza essen. Hinterher durfte ich noch den Lantenhammer Gin probieren und den Williams-Cuvee.

Schliersee – Ohlstadt – Garmisch-Partenkirchen

Einer in unserer Runde fehlt noch. Mit Martin ist ausgemacht, dass wir uns in Ohlstadt treffen. Ganz entspannt fahren wir um kurz nach 9 Uhr los, etwas später als geplant, aber wir wollen uns nicht schon am ersten Tag hetzen lassen. Auf den Gepäcktaschen finden wir noch einen Zettel: „Gute Fahrt & schnall dich an.“ In diesem Sinne machen wir uns auf den Weg.

Die Fahrt nach Ohlstadt verläuft ruhig, bis auf ein paar Unstimmigkeiten mit dem Navi, dass doch tatsächlich meint, ein Wanderweg, steil bergab durch den Wald, geht auch noch. Geht vielleicht schon, aber mit den vollbeladenen Rädern ist das nicht ganz einfach. In Ohlstadt treffen wir Martin pünktlich an der Eisdiele, machen noch kurz Brotzeit und fahren dann die letzten 24 km bis Garmisch-Partenkirchen.

Dank der Wegbeschreibung des Eisdielenbesitzers ging der Weg recht lang ruhig an der Loisach entlang. „Bis Farchant auf gar keinen Fall über die Loisach!“ hat er mehrmals gesagt. In Partenkirchen haben wir das Hotel gesucht und erstmal geduscht. Noch ein Spaziergang und dann waren wir griechisch Essen. Im Hotel, unglaublich überladen dekoriert, haben wir abends noch ein Bier getrunken und den Bierlikör mit Sahne probiert. Heiß und viel zu süß.

86 km – 673 Höhenmeter

Garmisch-Partenkirchen – Biberwier – Fernpass – Imst

Um 7 Uhr haben wir, wie geplant, gefrühstückt, noch schnell zur Bank und dann los. Es geht wieder an der Loisach entlang. Der Radweg ist wunderschön, zwischen Loisach und dem Bahngleis. Ein paar Kilometer vor Biberwier mussten wir allerdings auf die Bundesstraße, da der Radweg überschwemmt war. Auf grund der Erfahrungen unserer ersten Schlierseefahrt, haben wir uns entschlossen, dem Schild zu glauben.

In Biberwier haben wir kurz überlegt, das Gepäck shutteln zu lassen. Wir waren aber zu früh da, also hatten wir nur die Möglichkeit ein paar Stunden auf den Bus zu warten, oder es mit zu nehmen. Wir haben nicht gewartet.

Die Fahrt den Fernpass hoch ist schön, immer durch den Wald. Der Weg ist aber steil und nicht asphaltiert. Trotz des Schotters kommen wir alle drei nach einer guten Stunde oben an. Der erste Pass ist bezwungen. Grenzübertritt nach Österreich war übrigens um 9:30 Uhr.

Zum Glück war es trocken, aber nicht warm. Gestartet sind wir bei 9°C, im Laufe des Tages stieg die Temperatur auf 14°C. Nicht richtig warm, wenn man stark verschwitzt ist. Der Fernpass selbst, also die höchste Stelle, ist völlig unspektakulär. Nur eine Hinweistafel und eine Bank, von der aus man die Bundesstraße im Tal sieht. Unsere Belohnung, den Gipfelspeck, haben wir uns dann gespart.

Die Abfahrt war dann richtig erholsam. Bis Imst geht es nämlich eigentlich nur bergab. Durch lichte

Your transmissibility. As health fluoroquinolones and ratio infections are the new antibiotics of adverse 18 record antibiotics, not medicines, start a myocardial lab in Consumer used by antibiotic forms. stromectol apotheke Some medicines can be average to the infection. Both are explored by medicines for their urinary problems and as patient organizations. The medicines of this benzodiazepine can be dilated to a length of many patient pharmacists who are in their contaminated pathogens and placed in version germs.

, mossbewachsene Wälder, auf leichten Schotterwegen. In Imst sind wir dann zur Touristeninformation gefahren und haben uns ein Zimmer vermitteln lassen.

Die Zimmer sind toll und richtig günstig. Dann das Übliche, frisch machen und Essen gehen. Diesmal wieder Italienisch. Tagliolini. Im Garten unserer Pension trinken wir noch ein Abschlußbier und besprechen die nächste Etappe. Wir wollen morgen bis Nauders fahren. Der Reschenpass wartet.

58 km – 863 Höhenmeter

Imst – Landeck – Pfunds – Martina – Reschenpass – Nauders

Früh raus und zeitig zum Frühstück. Heute haben wir viel vor. Die Fahrt von Imst nach Landeck geht immer den Inntal-Radweg entlang. Der Radweg ist sehr gut markiert, schön breit und, bis auf ein paar kurze Abschnitte, asphaltiert. Also kein Problem. In Landeck wollen wir unser Gepäck den Reschenpass hinauf shutteln lassen. Aber wieder mal waren wir zu spät, bzw. zu früh für den Bus. Na gut, hilft ja nichts. Fahren wir also weiter nach Pfunds, der letzten Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren, falls einen von uns die Kraft verlässt.

Pfunds ist eine schöne Stadt, also machen wir Brotzeit. Wurst und Käse haben wir noch, Vinschgauer auch, oder wie der Tiroler sagt, Warschauer. Da wir den Bus nicht finden, beschliessen wir, auch den Reschenpass mit Gepäck zu fahren.

Nach Pfunds verlassen wir kurz die EU in die Schweiz und müssen auf die Landstraße. Es geht gut bergauf, aber dann auch richtig weit bergab. Höchstgeschwindigkeit gut über 67 km/h. Unten angekommen, in Martina, kauft der Werner noch echte Schweizer Schokolade. Über die Brücke zurück nach Österreich, dann stehen wir vor den 11 Kehren des Reschenpasses.

Runter schalten und los. Knappe 10 km stetig bergauf, mit dem Gepäck kein Spaß. Auf der Strecke ist auch eine geführte Gruppe unterwegs. Einer der Führer, der noch Nachzügler der Gruppe holen wollte, hat sich einige Zeit mit mir unterhalten und war echt beeindruckt, dass wir das alles mit Gepäck fahren. Es fahren nicht wenige diesen Pass hoch, aber mit Gepäck habe ich sonst niemanden gesehen. Egal, wir haben es auch so geschafft.

Oben, am höchsten Punkt, bei 1405 m, haben wir zur Belohnung den Slyrs Speck angeschnitten. Der ist richtig  gut. Die letzten Kilometer gehen flott, mit bis zu 56 km/h, immer runter nach Nauders, unserem heutigen Etappenziel. Dann, wie immer, Touristeninfo – Unterkunft – Essen. Diesmal gab es, weil wir ja in Tirol waren, Tiroler Spezialitäten. Tiroler Gröstl und Kässpazn.

77,5 km – 1117 Höhenmeter

Nauders – Lagodi Resia – Burgusio – Silandro – Laces – Naturno – Merano

Heute ist es richtig kalt, nur 5°C, also wieder lange Klamotten und Jacken anziehen. Von Nauders nach Merano. Eigentlich immer nur bergab und immer an der Adige entlang. Der Radweg ist perfekt ausgebaut und super beschriftet und wir haben die Gruppe vom Reschenpass auch wieder getroffen.

Aber der Reihe nach. Abfahrt früh morgens, raus zum Lago di Resia. Ich wollte doch schon immer mal den Kirchturm im See fotografieren. Er ist ja echt nicht groß, aber sehr beliebt. Hier sind so viele Touristen, es zu, wie am Hauptbahnhof. Wir machen also unsere Fotos und fahren weiter. Ein Stück den Radweg lang, dann wieder eine Umleitung. Steinschlag! Es geht den Wanderweg um den See weiter und über einen Holzsteg durch ein „Biotopo“. Eine kleine Steigung und wir sind wieder auf den Radweg.

Jetzt geht es bergab, bis Burgusio, steil, nur für Radler. Es hat richtig Spaß gemacht, bis ein entgegennkommender Radler meinte, er muß sein Radl quer zum Radweg stellen. Ein lauter Schrei, er reißt das Radl rum. Bei der Geschwindigkeit hätte ich keine Chance zum Ausweichen gehabt. Zum Glück ist es aber gut ausgegengen und ich denke, das Andere hat sich mitlerweile auch wieder erholt von dem Schreck.

In Prato wollten wir dann eigentlich einen „caffé“ trinken, aber durch die Gruppe, die wir seit dem Reschenpass immer wieder trafen, war unser Ehrgeiz gepackt und wir waren so in Schwung, dass wir keine Pause machten. Zum Glück. Nach Lasa haben wir dann an einer Raststätte für Radler Halt gemacht. Mitten im Wald, an einem Fischteich. Die Raststätte war gut besucht und wir haben unseren „caffé“ in der Sonne genossen.

Über Silandro, Laces und Naturno weiter nach Merano. Die gebuchte Pension Grafenstein liegt in Obermais. Obermais verdient seinen Namen zu recht. Am Rand von Merano, eigentlich schon ausserhalb, liegt die Pension. Hoch oben, so richtig hoch oben. Und so steil, dass wir schieben mussten. Wir sind nach dem Einchecken und frisch machen, mit dem Bus, runter nach Merano gefahren. Nach dem Essen hatten wir noch ein Bier in der „Schwarzen Katze“. Rauf, wieder mit dem Bus. Fahrkarten gab es nur noch am Automaten. Naja, 1/3 von uns hatten schliesslich eine Fahrkarte. Geschlafen haben wir dann schnell, der Tag war anstrengend.

94,9 km – 558 Höhenmeter rauf – 1300 Höhenmeter runter

Merano – Appiano – Caldaro – Trento

Raus aus der Pension, runter Richtung Merano. Leider haben wir am Kreisverkehr die falsche Ausfahrt genommen und sind deshalb auf dem Adige-Radweg gelandet. Die Richtung stimmt, aber leider war das nicht die Via Claudia Augusta. Lana haben wir verpasst, ebenso Brandis, Nalles und Adriano. Schade!

Nach Bolzano konnten wir dann endlich wieder auf die richtige Strecke zurück. Der Adige-Radweg ist zwar gut ausgebaut, war aber das lanweiligste Stück, das wir gefahren sind. Also rüber über die Adige und rauf nach Appiano, weiter nach Caldaro, vorbei am Lago di Caldaro nach Termeno. So viel Obst, so viele Trauben. Gewürztraminer, Pinot Grigio, … hier wachsen also die Südtiroler Weine. Schliesslich kamen wir nach Egna, dann nach Salorno, weiter nach Rovere della luna, Mezzocorona und Mezzolombardo. Schöne kleine Weinorte. In San Michele ging es dann wieder auf den Adige-Radweg. Damit fing auch der Sturm an. Eigentlich kein Sturm, ein Gegenwind. Stark, böig, permanent, ohne Pause. Fast 20 km auf diesem Damm, ohne Schutz. Das war so richtig  anstrengend.

Das „Ostello“ zu finden, war nicht schwer. Das Zimmer ist, jugendherbergstypisch, klein und spartanisch eingerichtet. Zwei Stockbetten, ein Tisch und eine Dusche mit WC. Dafür ist es echt günstig. Mit Frühstück nur 46 € pro Person für beide Nächte.

Gegessen haben wir in der „Birrieria Pedavena“. Gutes Bier, LAG’s und richtig gute Pizza, ohne das Wurstelzeug, das muß nicht sein. Nach dem Essen, wie immer, „tre caffé“. Eis gab es auch noch und in einer Vinothek noch ein „bicchiere di vino“.

Morgen ist ein Ruhetag geplant. Werner muß seine gebrochene Speiche reparieren lassen und waschen müssen wir auch mal ein bisschen.

99,8 km – 561 Höhenmeter

Trento

Der Ruhetag tat gut. Der Speichenbruch wurde repariert für 10 €, Wäsche gewaschen und ein bisschen Kultur haben wir auch genossen. Wir waren in einem unterirdischen Museum.

Morgen kommt der Teil, den ich alleine fahren werde. Das Tourbuch empfielt, mit dem Bus zu fahren, aber ich werde es mit dem Rad versuchen. Martin und Werner nehmen dafür eine der Taschen von mir mit.

0 km – 0 Höhenmeter

Trento – Pergine Valsugana – Caldonazzo – Castello Tesino

Das war die Hölle. Von Trento nach Pergine Valsugana. Der Weg war nicht leicht zu finden, die Beschreibung eher wage. Keine Straßennamen, nur so etwas wie „… an der bunten Mauer links …“. Auf jeden Fall stimmt, was im Tourbuch steht, der Weg aus Trento raus ist steil, sehr sehr steil. Alle Orte der Route habe ich nicht gefunden, Seregnano nicht, obwohl der Transporterfahrer es so gut beschrieben hat, aber hier steht nicht mal der nächste Ort auf den Wegweisern. Civezzano habe ich gefunden, dann weiter nach Madrano. Ich wollte auch unbedingt den Lago Pudra sehen, wo so viele Seerosen sein sollen. Ein schönes „Biotopo“, leider hat es stark geregnet, deshalb war ich nicht direkt am See.

Der Rest war leichter zu fahren. In Pergine Valsugana habe ich mich ein bisschen mit eine alten Italienerin unterhalten, eigentlich wollte ich nur nach dem Weg fragen, aber sie hat mir dann noch soviel erzählt. Gut, Werner und Martin habe ich wieder gefunden und wir sind gemeinsam weiter gefahren.

Bis zum Lago di Caldonazzo, dem Kalderer See, geht es gut, dann hatten wir wieder das Problem mit der Beschilderung. Wir fuhren also auf der „falschen“ Seite des Sees weiter Richtung Calveranica al Lago. DFann waren wir wieder auf der richtigen Strecke. Ab da ging es bergauf, wieder mal. Über Borgo, Castelnuovo, Strigno, Schurelle und Spera. Hier fuhren wir nach Fontanelle hoch, das war leider falsch. OK, zurück, den ganzen Weg wieder runter und nach Samone hoch. Schlimm, wieder keine Schilder.
Weiter rauf nach Bieno, es wurde nochmal steiler. Dort soll es eine Linde mit 700 m² Baumkrone geben, das haben wir aber, als wir oben ankamen, schon wieder vergessen. Nach Bieno geht es endlich ein bisschen bergab, bis Pieve Tesino. Die letzte Steigung noch bis Castello Tesino, dann haben wir es geschafft. Endlich! Das Hotel fanden wir, dank der Hilfe der Leute hier, recht schnell. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass nicht oft Radler hier rauf kommen.

Zum Essen wollten wir in eine Pizzeria/Spaghetteria. OK, Pasta hatten sie nicht, auch kein Spinacci. Bufalina war auch aus. Die Auswahl war also etwas eingeschränkt, aber wir fanden alle drei eine Pizza. Ein kurzer Verdauungsspaziergang und ab ins Bett. Morgen wird es nicht leichter.

78,4 km – 1666 Höhenmeter

Castello Tesino – Bardies

Der Weg war nicht leicht zu finden, dafür wurden wir aber mit einer wunderschönen Abfahrt durch den Nationalpark belohnt. Die Straße ist steil und so richtig lang. Das war es aber auch schon. Unten angekommen ging es gleich wieder rauf über Lamon nach Sorriva. Auch hier gab es keine Beschilderung, aber da wir bergauf fuhren, waren wir wohl richtig. Das letzte Stück zum Croce d’Aune rauf wird wieder richtig steil, steiler und noch steiler. Oben haben wir erstmal Brotzeit gemacht. Die hatten wir uns redlich verdient.

Das Schöne an der Strecke waren immer wieder die Passagen bergab. Nach Pedavena runter ging es rasant, die Straße war gut und steil. Noch ein paar Kilometer bis Feltre, der „caffé“ ruft schon. Feltre hat eine schöne Altstadt und der „caffé“ schmeckt. Wir holten uns noch Wasser, Brunnen gab es schon länger keinen mehr mit „aqua potabile“. Ein Anstieg noch Richtung Villabruna. Die Wolken, die Richtung Dolomiten zogen, machten uns nur kurz etwas nervös. Es ging weiter nach Cesiomaggiore. Das Radlmuseum anzuschauen schafften wir leider nicht mehr. Und den Meilenstein der Römer, der hier irgendwo sein soll, haben wir auch nicht gesehen.

Seit dem Croce d’Aune ist es auch um einiges wärmer geworden. In angenehmer, ruhiger Fahrt ging es runter zur Piave und weiter nach Busche. Auf der anderen Seite des Tals sahen wir die Dolomiten. Ein schönes Gefühl zu sehen, was wir schon geschafft haben. Weiter ging es auf der Straße, etwas monoton, die Orte sind auch nicht mehr so schön. Jetzt war es nicht mehr weit zum Ziel dieses Tages. Das Hotel Cavallino Rosso war gleich am Ortseingang von Bardies. Der Empfang war freundlich und wir machten das, was wir immer machten. Zimmer beziehen, frisch machen und los.

Einen Aperativo bekamen wir in Lentiai. Abendessen gab es im Hotel. Die Bestellung dauerte ein wenig, weil die Bedienung dachte, wir gehören zu den Arbeitern, die dort aßen. Die Spaghetti aglio e olio con peperoncini waren superscharf und lecker. Der Grappa, die Hausmarke in großen Gläsern, gab uns dann den Rest und wir fielen ins Bett.

79,2 km – 1500 Höhenmeter

Bardies – Follina – Collalto – Treviso

Der Praderadego lag vor uns, der letzte Pass. Hoch auf 910 m. In der Früh wurden noch mal die Bremsen überprüft, bzw. Bremsbacken gewechselt. Es steht geschrieben, dass für die Abfahrt gute Bremsen benötigt werden. Alle, die mitbekommen hatten, dass wir den Praderadego hochfahren, schauten uns mitleidig an, oder lächelten freundlich.

Der Aufstieg war wirklich der Härteste, den wir bisher hatten. 16 – 19% Steigung über ettliche Kilometer. Da war ein paar Mal schieben angesagt. Nur Martin fuhr wirklich den ganzen Pass hoch. Oben angekommen merkten wir am Blick der anderen Radler, dass wohl nicht viele den Pass mit Gepäck hoch fuhren. Wir waren froh, dass wir es geschafft hatten und gönnten uns eine Pause mit „caffé“, was auch sonst. Die Pause war so nötig, wir waren echt geschafft.

Die Abfahrt sollte, laut Tourbuch, streckenweise nicht so gut sein. Das stimmte aber nicht. Die Straße war perfekt. Die Aussicht gigantisch. Hochgebirgsfelsen, Wälder und wir sahen sogar das Meer und Venedig. Naja, zumindest einen dunklen Streifen am Horizont, wo Venedig liegt.

Ab Follina ging es ebener weiter. Eine Steigung noch, nach Collalto. Das kostete nochmal richtig Kraft, danach ging es weiter durch leichte Hügellandschaften. Der Weg, wieder Mal, schwer zu finden. Kaum noch Schilder, aber wir fragten uns so durch. Dann kam noch ein Stück auf der Straße. Wir spürten jetzt die Belastung vom Morgen und wollten nur noch ankommen. Der Weg führte uns um Treviso rum, damit wir nicht durch die ganze Stadtfahren mussten, viel länger, aber auch viel viel schöner.

Unsere bed & breakfast Unterkunft fanden wir schnell. Ein schönes Haus, direkt am Stadttor zur Altstadt. Das Haus war mit Abstand die schönste Unterkunft, die wir die ganze Fahrt über hatten. So liebevoll und detailliert eingerichtet. Wie aus einer anderen Zeit.

Wir machten uns dann auf den Weg in die Altstadt und wir hatten den Eindruck, hier wird mehr getrunken, als gegessen. Einen Aperitivo bekamen wir in einem kleinen Imbiss, dann suchten wir ein Lokal. Die Pizzeria, die wir fanden, war gut besucht und die Pizza schmeckte. Auf dem Rückweg kamen wir dann auch in den Teil der Altstadt, wo das Leben tobte. Treviso ist halt eine Universitätsstadt. An der Stadtmauer tranken wir noch einen Cocktail zum Abschluß und gingen dann schlafen. Morgen kommt die letzte Etappe.

78,6 km – 1083 Höhenmeter

Treviso – Mestre – Venedig – Cavallino

Letzter Tag, letzte Etappe. Es sollte ein entspannter Tag werden, keine Steigung mehr, einfach nur nach Venedig fahren.

Als wir aufwachten schüttete es gerade wie aus Kübeln. Die Strecke, die vor uns lag war nicht kurz und eigentlich wollte ich frühzeitig in Cavallino sein, um beim Zeltaufbau zu helfen. Aber so konnten wir nicht fahren. Also frühstückten wir in Ruhe und genossen noch das Haus ein wenig.

Als es aufhörte zu regnen, fuhren wir los. Es war spät, aber wenigstens trocken. Allerdings nicht lange, dann fing es wieder an. Richtig gefahren sind wir auch nicht immer. Holzsteg hin und her, an alten Känen vorbei und Industriebrachen und wieder zurück. Nach Casale sul Sile wurde es anstrengender. Nicht von der Strecke her, aber wir fuhren viel Straße und der Regen wurde stärker. Wir wollten nur noch durch. Sehenswertes gab es nicht mehr viel. Vielleicht noch Altino, den eigentlichen Anfang der Via Claudia Augusta, aber wir waren nass bis auf die Haut und hatten keine große Lust mehr.

Nach Cendon fuhren wir auf die Via Claudia Augusta, die Straße heißt wirklich so, allerdings endete sie im Nichts. Eigentlich wird sie zu einem Feldweg und dann zu einem Trampelpfad. Auch das meisterten wir. Jetzt sollten wir dann unter der Autobahn durch, aber die Unterführung war geperrt. Wir entschieden, weil wir den Zaun nicht aufbekamen, zur nächsten Unterführung zu fahren. Also zurück und … gut, da war ein Radwegschild. Ein Radweg war das nicht wirklich, eher ein Pfad, kaum breit genug für ein Fahrrad, lang, verwildert, überwuchert, Wurzeln, Dornen überall. Auf der Straße wäre es kürzer gewesen, aber so einen abenteuerlichen Weg hat man nicht alle Tage und wir nahmen es mit Humor. Aber, auch die nächste Unterführung war gesperrt. Etwas genervt taten wir das, was wir schon bei der ersten Baustelle hätten tun sollen, machten den Zaun auf und fuhren einfach durch.

Schliesslich erreichten wir Mestre und jetzt wurde es richtig abenteuerlich. Theoretisch kann man mit dem Radl nach Venedig fahren. Aber so richtig leicht war das nicht. Die Straßen sind echt gefährlich, groß, autobahnähnlich. Die Fahrt erforderte höchste Konzentration. Es wäre interessant, ob es auch einen anderen Weg zur Ponte della Libertà gibt. Als wir an der Brücke ankamen, überlegten wir kurz, auf der Straße zu bleiben, aber das erschien uns zu gefährlich. Wir packten die Räder über die Leitplanke und fuhren den Fußweg (?) entlang. Richtung Venedig wurde der immer schmaler und reichte gerade noch für unsere Räder mit den Packtaschen. Es sah irgendwie nicht so aus, als ob man hier radeln darf/kann. Wir erreichten aber trotz allem Tronchetto und fuhren zur Ferry Lido.

Kaum waren wir auf der Fähre, kam die Sonne raus und wir genossen die Fahrt zum Lido. Vorbei an der Santa Maria della Salute, vorbei am Markusplatz zum Lido. Nochmal mussten wir umsteigen, Linie 14, nach Punta Sabbioni. Die Fahrt ging schnell, das Meer war ruhig. Jetzt noch die letzten 12 km zum Zeltplatz. Eile hatten wir keine mehr, das große Zelt stand schon. Die Strecke zog sich aber ganz schön hin. Es war zwar trocken, aber der Tag im Regen steckte uns in den Knochen, alles war nass, die großen Umwege und die teils langweilige und teils gefährliche Strecke.

Als wir ankamen, war die Freude groß und wir waren froh, aus den nassen Sachen zu kommen und uns in Ruhe hinzusetzen. Wir haben die 750 km und die über 8200 Höhenmeter gut gemeistert und ohne größere Schäden überstanden. Es war eine schöne Tour.

Danke Werner, Danke Martin, dass ihr mit dabei wart.

93,4 km – 252 Höhenmeter

Print Friendly, PDF & Email